Experten-Umfrage: Wann Sparer mit steigenden Zinsen rechnen können
Die Zinsen sind historisch niedrig und die EZB scheint ihrem Kurs erstmal treu zu bleiben. Da stellt sich für so manchen Sparer die Frage, wann die Zinsen auf das Tagesgeldkonto endlich wieder steigen werden. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat Experten aus der Immobilienbranche befragt, für wann sie die Zinswende erwarten.
Wann wird die Zinswende erwartet?
So schnell wird es wohl nicht zu steigenden Zinsen kommen: Gerade einmal 8% der Befragten rechnen mit einem Anstieg der Zinsen um 1 Prozentpunkt oder mehr für dieses Jahr. Der Großteil der Unternehmen (40%) geht eher davon aus, dass die Zinswende 2018 kommt. 29% gehen erst 2019 von steigenden Zinsen aus und 14% rechnen sogar erst nach 2020 damit.
Demzufolge ist die Verteilung noch uneinheitlicher als bei der Befragung 2015. Damals hat eine Mehrheit von zwei Dritteln die Zinswende innerhalb der nächsten zwei Jahre kommen sehen. Die Gegenwart zeigt jedoch, dass die Zinsen bisher noch nicht gestiegen sind.
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
3 Gründe, warum die Zinsen bei uns erstmal nicht steigen werden
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Fortgesetztes Anleihekaufprogramm
In den USA werden weitere Zinsanstiege erwartet, da die neue US-Regierung mehr investieren will. In Europa ist davon nicht auszugehen. Die EZB hat aktuell angekündigt, mit dem Anleihekaufprogramm fortzufahren und damit die Zinsen niedrig zu halten. Eine Erhöhung der Zinsen würde vielen Ländern der Europäischen Union erneut Probleme bereiten.
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Niedrige Inflation
Gleichzeitig ist die Inflation noch immer niedrig und gibt daher keinen Anlass für einen Zinsschritt. Eher scheint sogar eine längerfristige Niedrigzinsphase möglich, da weltweit gesehen hohe Ersparnisse geringen Investitionen gegenüberstehen. Dies könnte die Zinsen langfristig niedrig halten.
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Die Unsicherheit im Markt
Insgesamt herrscht allerdings große Unsicherheit, bedingt durch die vielen politischen Ereignisse, die in naher Zukunft anstehen. Große und wichtige Wahlen werden in Deutschland, Niederlande und Frankreich stattfinden. Die Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump ist genauso wie die Ergebnisse der Wahlen nicht vorhersagbar und wie sich die Wirtschaft in Italien und Griechenland entwickelt, ist ebenso unsicher. Die EZB wird daher weiter zögern, die Zinsen anzuheben.
Fazit
Aufgrund der allgemeinen Unsicherheit werden sich Sparer in naher Zukunft erstmal weiter auf niedrige Zinsen einstellen müssen. Das hat zur Folge, dass Tagesgeld und Anleihen weiterhin keine attraktive Verzinsung bieten werden. In unsicheren Zeiten wie diesen erfahren jedoch Sachwerte oft eine steigende Nachfrage, wovon Immobilien schon seit einiger Zeit profitieren. Das ist kein Wunder. Schließlich gelten sie als sicherer Hafen für Anleger in unsicheren Zeiten.
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Wann kommt aus Ihrer Sicht die Zinswende? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.