Finanzierung

Finanzierung ist, vereinfacht gesagt, die Beschaffung von Geld, um es in ein bestimmtes Projekt zu investieren. Man kann den Begriff Finanzierung sowohl aus der Perspektive des Geldempfängers (bilanztechnisches Verständnis) als auch aus der des Kapitalgebers (finanztechnisches Verständnis) betrachten. Für die Kapitalgeber wie Banken oder Privatanleger ist die Finanzierung ein Investment.

Man unterscheidet Finanzierungen nach ihrem Anlass – Immobilienfinanzierung, Gründungsfinanzierung usw. – sowie nach ihrer Fristigkeit. Eine kurzfristige Finanzierung bezieht sich in der Regel auf den Zeitraum von einem Jahr, eine mittelfristige auf 1 bis 5 Jahren und eine langfristige auf mehr als 5 Jahre.

Immobilienfinanzierung in Kürze

Privatpersonen benötigen eine Finanzierung meist für größere Anschaffungen wie ein Auto oder eine Immobilie. In letzterem Fall spricht man von Baufinanzierung oder Immobilienfinanzierung. Darunter versteht man den Kredit, den angehende Immobilienkäufer oder Bauherren aufnehmen. Wie hoch das Darlehen sein kann beziehungsweise darf, hängt davon ab, wie viel Eigenkapital – zum Beispiel Erspartes – die Darlehensnehmer mitbringen, wie viel sie monatlich tilgen können und wie lange sie den Kredit abzahlen möchten.

Arten der Immobilienfinanzierung

Man unterscheidet verschiedene Arten der Immobilienfinanzierung. Beim Annuitätendarlehen zahlen die Kreditnehmer jeden Monat einen festen Betrag. Mit einem Teil davon wird das Darlehen getilgt, der andere Teil sind Zinsen. Mit jeder Rate reduziert sich der noch geschuldete Betrag, sodass auch die Zinsbelastung sukzessive sinkt. Ist das Darlehen am Ende der Zinsbindungsfrist nicht komplett zurückgezahlt, brauchen die Kreditnehmer eine Anschlussfinanzierung.

Beim endfälligen Darlehen zahlen die Darlehensnehmer den geliehenen Betrag erst am Ende der Laufzeit zurück. Während der Laufzeit begleichen sie nur die Zinsen. Bei einem Volltilgerdarlehen wird die Kreditsumme über die Laufzeit hinweg in Raten zurückgezahlt. Meist läuft die Zinsbindung auch über den kompletten Zeitraum. Wer hingegen ein variables Darlehen aufnimmt, muss einen Zinssatz zahlen, der sich am aktuellen Marktzins orientiert.

Finanzierung großer Immobilienprojekte

Immobilienentwickler müssen ihre Immobilienprojekte auch finanzieren. Da die Banken zwar einen großen Teil, aber nicht alles übernehmen, werden zusätzliche Mittel benötigt. Neben dem vom Entwickler eingebrachten Eigenkapital wird weiteres Kapital benötigt, um die Finanzierungslücke zu schließen. Dieses Kapital nennt man auch Mezzanine-Kapital. Auf iFunded stellt häufig die Crowd für solche Projekte das Mezzanine-Kapital zur Verfügung.

Innenfinanzierung oder Außenfinanzierung

Unternehmen können eine Finanzierung benötigen, um zum Beispiel neue Maschinen zu kaufen, eine neue Filiale zu eröffnen oder ein neues Produkt herzustellen. Wer ein Unternehmen neu gründen möchte, braucht dafür in der Regel ebenfalls eine Finanzierung.

Bei der Finanzierung im Unternehmensbereich unterscheidet man nach der Herkunft des Kapitals zwischen Innenfinanzierung und Außenfinanzierung. Bei der Außenfinanzierung kommt das Geld von außerhalb des Unternehmens. Auch hier gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten, je nach der Rechtstellung der Geldgeber. Fließt Geld der Eigentümer des Unternehmens, der Anteilseigner oder der Aktionäre in das Unternehmen, gilt dieses Geld als Eigenkapital. Diese Art der Finanzierung nennt man Eigenfinanzierung, Beteiligungsfinanzierung oder Beteiligungs- und Einlagenfinanzierung. Nimmt das Unternehmen einen Kredit auf – bei einer Bank oder bei einem Lieferanten – handelt es sich um Fremdkapital. Bei der Finanzierung spricht man entsprechend von Fremdfinanzierung.

Bedient ein Unternehmen sich der Innenfinanzierung, finanziert es die Investition aus eigenen Mitteln. Eine Möglichkeit der Innenfinanzierung ist, die Gewinne komplett oder teilweise einzubehalten und für das zu finanzierende Projekt zu verwenden. Dann spricht man von einer offenen Selbstfinanzierung. Die Einbehaltung von Gewinnen wird auch als Gewinnthesaurierung bezeichnet. Wie viel Potenzial ein Unternehmen mit dieser Art von Finanzierung hat, besagt die sogenannte Cashflow-Kennzahl.

Daneben gibt es die verdeckte oder stille Selbstfinanzierung. Dabei lässt das Unternehmen, vereinfacht gesagt, die Bilanz etwas schlechter aussehen als sie eigentlich ist und bildet damit Rücklagen. Es bewertet seine Aktiva etwas niedriger als sie in Wahrheit sind und seine Passiva etwas höher. Das ist legal möglich, indem das Unternehmen Spielräume in seinem Bilanzierungssystem ausschöpft. Eine weitere Art der Innenfinanzierung ist die Finanzierung aus Rückstellungen und Abschreibungen. Abschreibung bedeutet, dass ein Teil der Anschaffungskosten, zum Beispiel von einem Auto oder einer Maschine, jedes Jahr vom Gewinn abgezogen werden kann. Damit wird die Abnutzung abgebildet. Dennoch entstehen für das Unternehmen hier keine Kosten: Das Geld steht dem Unternehmen zur Verfügung. Rückstellungen können zur Finanzierung genutzt werden, bis sie ausgezahlt werden müssen. Unternehmen bilden Rückstellungen zum Beispiel für Pensionszahlungen.

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