MSCI World ETF

Der MSCI World ETF gehört zu den bekanntesten ETFs. Dieser ETF ist vor allem für Anfänger eine gute Möglichkeit, privat vorzusorgen. Dessen Referenzindex, der MSCI World, wird von der US-amerikanischen Investmentbank Morgan Stanley Capital International (MSCI) herausgegeben und versammelt Aktien von über 1.600 Unternehmen aus den wichtigsten Industrienationen der Welt in seinem Portfolio. Dadurch ist der MSCI World ETF extrem gut diversifiziert. Dabei machen allein US-Unternehmen wie Apple, Amazon, die Google-Mutterfirma Alphabet sowie Facebook, Microsoft oder der Petrolchemie-Konzern Exxon Mobile rund 60% des Index aus.

Die restlichen 40% kommen aus 23 Industrienationen, darunter natürlich auch Deutschland, aber auch Frankreich, Belgien, Großbritannien, Japan oder Singapur sind mit dabei. Wie sich an der Zusammensetzung leicht erkennen lässt, ist der MSCI World Index der am breitesten gestreute Index an den internationalen Börsen – seine Aktien verteilen sich über zahlreiche Branchen und Länder hinweg. Wie bereits erwähnt, ist dieser Umstand für Anleger sehr interessant, da negative Kursschwankungen auf diese Weise gut ausgeglichen werden können. Das gleiche gilt dann auch für den ETF, der auf diesem Index basiert. Davon gibt es eine ganze Reihe, die sich durch verschiedene Eigenschaften voneinander unterscheiden.

Die verschiedenen MSCI World ETFs unterscheiden lernen

Aufgrund des Erfolgs des MSCI World Index gibt es von einer ganzen Reihe verschiedener Finanzdienstleister Aktienfonds, die ihn als Referenzindex verwenden. Für Anleger ist das im ersten Moment verwirrend, da die ETFs trotz unterschiedlicher Namen wie „Lyxor MSCI World ETF“ im ersten Moment alle recht gleich aussehen. Dieser Eindruck trügt aber. Tatsächlich gibt es nämlich eindeutige, große Unterschiede zwischen den einzelnen ETFs, über die sich Investoren klar sein sollten, bevor sie einen davon in ihr Wertpapierdepot aufnehmen:

Replikationsmethode: Die Replikationsmethode stellt ein sehr wichtiges Kriterium bei der Auswahl eines ETF dar. Sie sagt etwas darüber aus, wie ein solcher Fonds die Verläufe des Referenzindex nachvollzieht. Hierbei gibt es zwei Varianten. Die Replikation kann nämlich physisch oder synthetisch erfolgen. Bei der physischen Replikation kauft und verkauft der Herausgeber des ETFs Originalaktien, die auch in dem jeweiligen Index enthalten sind. Bei der synthetischen Replikation hingegen werden die Kursverläufe durch Derivate der Originalaktien, sogenannte SWAPS, abgebildet. Letzteres ermöglicht es, den Index präziser abzubilden als die Methode der physischen Replikation. Bei einem MSCI World ETF würde somit der MSCI World besser nachgebildet.

Ausschüttungsart: Der nächste entscheidende Unterschied für Anleger ist die Art, wie Dividenden ausgezahlt werden. Hierbei unterscheidet man ausschüttende und thesaurierende Fonds. Ausschüttend bedeutet, dass die Dividenden an die Investoren ausgezahlt werden. Thesaurierend heißt, dass die Gewinne in neue Anteile der betreffenden ETFs angelegt werden. Auf diese Weise profitieren Anleger von einem Zinseszinseffekt.

Tracking Error: Eine weitere wichtige Kennzahl bei ETFs stellt der Tracking Error dar. Er beschreibt den Unterschied zwischen den Ergebnissen des Referenzindex und des ETF. Je niedriger der Tracking Error, desto präziser bildet der ETF die Kursverläufe vom Index ab. Bei einem MSCI World ETF wird somit durch den Tracking Error angegeben, wie präzise der MSCI World Index nachgebildet wird.

Gesamtkostenquote: Zu guter Letzt interessieren sich Anleger natürlich auch für die Kosten, die durch den Besitz von einem ETF anfallen. Darüber trifft die Gesamtkostenquote, auch „Total Expense Ratio“ (TER) genannt, eine Aussage. Wie auch bei anderen Fonds gibt sie die laufenden Kosten pro Jahr bei Besitz eines ETFs an. Wer außerdem Kosten wie Handelsgebühren und Spreads innerhalb des ETFs, Swap-Gebühren sowie Steuern und noch weitere Kosten mit einbezogen haben möchte, orientiert sich am besten am „Total Cost of Ownership“ (TCO).

Sicherheit: Gerade Anleger, die ihr Vermögen sicher anlegen möchten, sollten darauf achten, dass der gewählte Fonds den UCITS Regelungen folgt. Das ist meist bereits im Namen des Fonds erkennbar. Auf diese Weise verpflichtet sich der Herausgeber des ETF den EU-Regelungen für „Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities“ (UCITS) zu folgen, und die Investments beispielsweise als Sondervermögen abzusichern, damit diese bei einer eventuellen Insolvenz des ETF-Herausgebers geschützt sind. Die Einhaltung dieser Regelungen wird von den nationalen Aufsichtsbehörden, wie der deutschen BaFin, streng geprüft.

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